Es handelt sich hier um eine Einzelmaske.
Der Lätsch-Vere, der um die Jahrhundertewende gelebt hat, war ein in Altshausen lebendes Original. Der Name ,,Vere" kommt von Xaver, nicht wie gelegentlich angedeutet wird von Vere (Durcheinander). Er hatte einen besonders auffallenden Mund, auf gut schwäbisch ,,Lätsch" genannt. In seinem Falle handelt es sich um einen nach einer Seite ,,schrägen" Lätsch. Sein Geld verdiente dieses Original in der Regel durch Gelegenheitsarbeit.
Er war als Hochzeitslader tätig, sowie als Leichensager, er suchte Ackersalat, um diesen an ,,Bessergestellte" zu verkaufen, er war als Drehorgler und sogar als Karusselltreiber unterwegs. Seine Nase steckte er in alle Angelegenheiten und war im vorne dabei, wenn es was Neues gab. So war der Lätsch-Vere das wandelnde Dorfblatt seiner Zeit.
In einem abgetragenen oberschwäbischen Bratenrock, den Hut nach hinten gerückt, mit einem Hasenpelz am Hinterkopf und Nacken und einer weißen Chrysantheme im Knopfloch, die an das Hochzeitladen erinnert, zieht er mit Koffer, altem schlechtem Schuhwerk und Spazierstock in der Fastnacht durch die närrischen Lande und bringt als eine der wenigen Einzelholzmasken groß und klein, alt und jung durch seine Erscheinung und besonders durch seinen ,,stärrigen" Gang zu einem herzhaften Lachen.
In seinem Koffer führt er bei den Narrenumzügen eine Flasche Schnaps mit, die er meist geschenkt bekommen hat, um die Zunfträte und natürlich sich selbst an den meist kalten Aufstellungsplätzen aufzuwärmen. Als Einzelmaske hat er die Pflicht, an allen Umzügen, an denen sich die Zunft beteiligt, teilzunehmen.